Sie wollen in Whisky investieren? Wir erklären, warum sich das lohnen kann und worauf Sie bei der Geldanlage in Whisky achten sollten.
Jedem Whisky-Kenner ist heutzutage klar: Die edlen Tropfen eignen sich nicht nur zum gemütlichen Genießen, sondern können auch eine hervorragende Geldanlage sein. Wer den richtigen Whisky kauft, kann sich mitunter über riesige Wertsteigerungen von 1000% und mehr freuen. Doch nicht jeder Whisky steigt im Wert. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel daher die wichtigsten Grundregeln für das Investieren in Whisky vermitteln. Basierend darauf geben wird auch einige Tipps zur Auswahl des richtigen „Anlage-Whiskys“.
1. Warum lohnt sich das Investieren in Whisky?
2. Wie sollte Whisky gelagert werden?
3. Welcher Whisky steigt im Wert und welcher nicht?
4. Wie viel sollte man als Sammler bzw. Investor für einen Whisky ausgeben?
5. Auswahlkriterien für als Geldanlage geeigneten Whisky
6. Wo sollte man Whisky zum Investieren kaufen?
1. Warum lohnt sich das Investieren in Whisky?
Selten war es so schwer, eine lukrative und möglichst krisensichere Möglichkeit zur Geldanlage zu finden wie heute. Für Geld auf dem Tagesgeldkonto, Sparbuch, Festgeld oder Staatsanleihen gibt es schon lange keine nennenswerten Zinsen mehr. Die Aktienmärkte sind teils bereits jetzt stark überkauft. Immer beliebter wird daher das Investieren in Sachwerte. Am beliebtesten ist unter den Sachwerten sicherlich weiterhin Gold. Mit etwas Gold im Anlageportfolio macht man vermutlich nicht viel falsch. Doch einige andere Sachwerte, und dazu zählt auch Whisky, können ein deutlich höheres Wertsteigerungspotential bieten. Warum das so ist und wie Sie davon profitieren können, möchten wir hier genauer erklären.
Whisky ist nicht nur die weltweit meist verkaufte Spirituose, sondern die Nachfrage nach Whisky ist auch deutlich konstanter als bei den meisten anderen Spirituosen. Die Nachfrage nach anderen hochprozentige Alkoholika wie Gin oder Vodka unterliegt aufgrund wechselnder Trends größeren Schwankungen. Währenddessen erfährt das „Wasser des Lebens“ – wie Whisky der Wortherkunft nach heißt – weitgehend unabhängig von kurzfristigen Trends eine stetige hohe Nachfrage von Sammlern wie auch von Genießern. Die in den letzten Jahren deutlich steigende Nachfrage nach hochwertigem Whisky mit entsprechenden Preissteigerungen ist zu einem erheblichen Teil auf die steigende Nachfrage aus Schwellenländern zurückzuführen. Das gilt insbesondere für China, denn die Anzahl vermögender Chinesen wächst aufgrund des dortigen starken Wirtschaftswachstums rasend schnell. Diese Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen, sondern nimmt weiter Fahrt auf. Es besteht also auch für die Zukunft noch reichlich Potential für Preissteigerungen auf dem Whisky-Markt.
Zwischen einer Geldanlage in Whisky und anderen Anlagegütern wie Gold gibt es hinsichtlich der Wertentwicklung große Unterschiede. Das liegt unter anderem daran, dass die verfügbare Menge an Gold durch die Förderung in Goldminen stetig zunimmt. Der Bestand eines seltenen Jahrgangswhiskys hingegen lässt sich im Nachhinein nicht mehr vergrößern. Im Gegenteil: Auch sehr teure Whiskys, sogar solche bei denen der Flaschenpreis im vier- oder fünfstelligen Bereich liegt, werden nicht nur gesammelt, sondern in sehr wohlhabenden Kreisen gerne auch bei besonderen Anlässen getrunken. Der Bestand nimmt hierdurch unweigerlich ab, was ebenfalls ein treibender Faktor für Wertsteigerungen ist.
Das Wertsteigerungspotential von Whisky ist also weiterhin hoch. Natürlich darf man dabei nicht einfach irgendeinen Whisky kaufen. Der Billig-Whisky aus dem Supermarkt wird auch in 20 Jahren keine Wertsteigerung erfahren. Weiter unten in diesem Artikel geben wir daher Tipps, wie man einen geeigneten Whisky zum Sammeln und Investieren findet, der reichlich Potential für Wertsteigerungen hat.
Eine Wertanlage in Whisky bleibt natürlich dennoch spekulativ. Niemand kann konkrete Wertentwicklungen vorhersehen. Das Schöne beim Investieren in Whisky ist aber: Ergibt sich die gewünschte Wertsteigerung nicht, dann haben Sie immer noch einen guten Tropfen zum selbst genießen oder ein tolles Geschenk für Whiskykenner im Bekanntenkreis oder in der Familie.
2. Wie sollte Whisky gelagert werden?
Wer einen Whisky als Investment kauft, der möchte diesen ggf. für einen längeren Zeitpunkt lagern. Das ist relativ einfach und problemlos möglich. Es gibt nur drei wichtige Punkte, die beachtet werden sollten: Der Whisky sollte stehend, dunkel und bei Zimmertemperatur oder etwas kühler gelagert werden.
Hochwertige Whiskys werden in der Regel mit Naturkorken verschlossen. Kommen diese bei liegender Lagerung dauerhaft in Kontakt mit dem Whisky, können sie Geschmacksstoffe an diesen abgeben oder sich sogar teilweise auflösen. Schlimmstenfalls kann das zu einer Undichtigkeit des Korkens führen. Bei stehender Lagerung haben Sie in dieser Hinsicht nichts zu befürchten. Normale Raumtemperatur ist für eine Lagerung von Whisky, auch über viele Jahre, absolut geeignet. Noch eine Spur besser ist eine Temperatur, die leicht unter der üblichen Raumtemperatur liegt, bei 18-22°C. Aber auch bei 25°C verdirbt Ihr Whisky nicht.
Einziger Vorteil einer kühleren Lagerung ist eine geringere Verdunstung: Trotz verschlossener Flasche können bei Jahre- oder Jahrzehnte-langer Lagerung kleinste Mengen des Whiskys verdunsten. Wer sehr genau hinschaut, kann möglicherweise dann einen geringen Unterschied im Füllstand erkennen. Eine Rolle für den Wert dürften diese minimalen Veränderungen vor allem bei Whiskys im obersten Preissegment spielen, das in bis zu sechsstellige Dollarpreise pro Flasche reicht. Wir empfehlen für Privatsammler eher Whiskys aus dem mittleren Preissegment ab etwa 100 Euro, wie wir unten genauer ausführen. Diese können unserer Einschätzung nach problemlos bei normaler Raumtemperatur gelagert werden.
Bezüglich der Lichtverhältnisse werden viele Whiskys ohnehin mit einer Holz- oder Metallkiste geliefert, die sich gut für die Lagerung eignet. Ansonsten käme zum Beispiel ein Platz ganz hinten in einem Küchenschrank, der nicht oft geöffnet wird, in Frage.
3. Welcher Whisky steigt im Wert und welcher nicht?
Entscheidend für eine Wertsteigerung ist wie bei allen Sammelgütern, dass das Angebot begrenzt ist und das Gut eine gewisse Qualität hat. Ein 20 Euro Whisky aus dem Supermarkt, der nicht auf ein bestimmtes Jahr datiert ist, hat kein relevantes Wertsteigerungspotential. Er wird in aller Regel in sehr großen Massen produziert und die Produktion wird meist auch in Zukunft noch fortgesetzt. Einige Leute haben die Vorstellung, dass eine 15 Jahre alte Flasche Jack Daniel’s, die sie im Keller gefunden haben, nun wertvoll geworden sein könnte. Das ist nicht der Fall, denn dieser Whisky wurde millionenfach in den Umlauf gebracht. Er wurde weder mit seinem Jahrgang gekennzeichnet, noch ist über die 15 Jahre eine wesentliche Veränderung des Geschmacks eingetreten. Im Gegensatz zu Wein findet die Reifung von Whisky nämlich fast ausschließlich im Eichenholzfass statt, vor der Abfüllung in Flaschen. Die Veränderungen, die er nach der Abfüllung noch erfährt, sind gering.
Voraussetzung für eine Wertsteigerung ist also im Regelfall zumindest eine Jahrgangskennzeichnung. Auch eine gewisse Qualität ist von Nöten, denn einen Whisky, der nicht gut schmeckt, möchte vermutlich auch in 10 oder 20 Jahren keiner kaufen. Die hohen Preise bestimmter älterer Whiskys beruhen neben der Sammelleidenschaft vieler Whisky-Kenner eben auch darauf, dass einige Menschen diesen speziellen Whisky tatsächlich trinken möchten. In bestimmten Kreisen werden auch mal 200, 500, 1.000 oder gar 10.000 Euro für einen bestimmten, nicht mehr auf dem freien Markt erhältlichen Whisky ausgeben, um ihn zu trinken. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg Chinas und der dort enormen steigenden Nachfrage nach Luxusgütern sehen Whisky-Investoren guten Zeiten entgegen.
4. Wie viel sollte man als Sammler bzw. Investor für einen Whisky ausgeben?
Die Frage, wie viel Geld man in eine Flasche Whisky investieren sollte, lässt sich ganz pauschal nicht beantworten. Wie oben bereits erwähnt, sollte der Whisky eine gewisse Mindestqualität haben, um auch Jahre später noch gefragt zu sein. Als Faustregel kann man sagen, dass dafür ein Kaufpreis von zumindest 80-100 Euro sinnvoll ist. Ob man nun Whiskys im niedrigen Preissegment zwischen 100 und 500 Euro sammelt oder lieber in Whiskys investiert, die bereits eine gewisse Wertsteigerung verzeichnen konnten und damit teurer sind, ist letzten Endes eine persönliche Entscheidung. Whiskys aus beiden Gruppen können im Preis weiter steigen.
Von Whiskys aus den oberen Preiskategorien, etwa im 5-stelligen Bereich und darüber, existieren oft nur noch sehr wenige Flaschen. Jedes mal wenn irgendwo eine solche Flasche geöffnet wird oder zerstört wird, kann das den Preis entsprechend deutlich erhöhen. Andererseits gibt es für solche Whiskys auch nur wenige Menschen, die sie sich leisten können oder wollen. Der Verkauf gestaltet sich entsprechend komplizierter und nicht immer findet man direkt einen Interessenten, der auch bereit ist, den Marktwert des Whiskys zu bezahlen.
Wir bevorzugen daher eher Whiskys im moderaten Preissegment. Ein 150 Euro teurer Jahrgangs-Whisky, der in mittlerer Stückzahl produziert und verkauft wurde und nach 5 Jahren möglicherweise bereits das doppelte Wert ist, hat dann bei einem Preis von 300 Euro immer noch eine große Zielgruppe an Käufern. Er ist sowohl unter den Sammlern, als auch unter den wohlhabenden Genießern gefragt. Einen solchen Whisky müssen Sie nicht über eine spezielle Auktionsplattform versteigert wie das bei einem 10.000 Euro Whisky der Fall wäre, sondern sie erreichen in der Regel auf ganz „herkömmlichem“ Wege, etwa über Ebay oder ähnliche Kanäle, eine breite Masse an Interessenten. Auch gibt es zahlreiche Ankaufsportale für Whisky, die Ihnen Whiskys im mittleren Preissegment zu marktüblichen Preisen abkaufen.
5. Auswahlkriterien für als Geldanlage geeigneten Whisky
Generell lässt sich sagen, dass sich zum Sammeln und Investieren vor allem Single Malt Whiskys eignen. „Single“ steht hierbei dafür, dass der Whisky nur aus einer einzigen Brennerei stammen darf. Im Gegensatz hierzu gibt es zahlreiche so genannte Blended Malts, die aus Mischungen von Whiskys verschiedener Brennereien bestehen. Dadurch können die Hersteller die Stückzahl erweitern, jedoch geht durch das Mischen der charakteristische und individuelle Geschmack des Whiskys verloren – beides sind für Sammler und Investoren keine guten Voraussetzungen. „Malt“ steht dafür, dass als Getreide bei der Herstellung ausschließlich gemälzte Gerste verwendet werden darf. Single Malt Whiskys reifen zudem traditionellerweise deutlich länger als die für Whisky obligatorischen drei Jahre im Eichenholzfass. Die Bezeichnung „Single Malt“ wird daher international als Prädikat eines besonders hochwertigen Whiskys verstanden. Als Sammler und Investor sollte man sich daher auf diese Whiskys fokussieren.
Wählt man nun einen Jahrgangs – Single Malt Whisky der bekannten Top-Brennereien wie Macallan, Springbank, Glenmorangie, Bowmore oder Highland Park, dann sind die Chancen auf einen Werterhalt und eine solide Wertsteigerung vermutlich am größten. Auch Whiskys kleinerer, weniger bekannter Brennereien können selbstverständlich eine gute Wertsteigerung erfahren, die Nachfrage dürfte hier aber im Durchschnitt geringer, die Anlage damit spekulativer und der Verkauf vermutlich schwieriger sein.
6. Wo sollte man Whisky zum Investieren kaufen?
Möglichkeiten, Whisky zu kaufen gibt es unzählige. Selbst in kleineren Orten gibt es oft spezialisierte Whisky-Geschäfte. Der Supermarkt vor Ort kommt allerdings nicht in Betracht, denn dort gibt es in aller Regel nur günstigen Whisky aus Massenproduktion. Dieser eignet sich weder zum Sammeln, noch für einen sehr anspruchsvollen Gaumen zum Genießen .
Auch online gibt es unzählige Händler, die Whiskys unterschiedlichster Preisklassen anbieten. Sie müssen dabei keineswegs unbedingt von einem auf Whisky spezialisierten Anbieter kaufen. Auch bei großen Onlinehändlern wie Amazon bekommen Sie durchaus seltene Whiskys und sogar sehr wertvolle Einzelstücke. Gleichzeitig können sie dann vom guten Kundenservice des Versandriesen profitieren. Sollte beispielsweise beim Versand etwas schiefgehen oder der Zustand von Flasche oder Verpackung nicht ihren Vorstellungen entsprechen, sind Sie bei einem Kauf über Amazon gut abgesichert.